top of page

Den "Zell"- Orten auf der Spur. Von Obermünchen, Gotteszell, Martinszell und Walchzell zurück nach Obermünchen.

Autorenbild: Helga BaierHelga Baier

Kirche in Obermünchen


In der ehrwürdigen Kirche St. Stephanus und St. Laurentius begrüßten Heimatforscher Vitus Lechner, Angelika Mayer und Mesner Jakob Satzl zahlreiche Wanderer, um innere Einkehr zu halten und am Rand der Hallertau zu wandern. Jakob Satzl erläuterte im Besonderen die über 500 Jahre alten Heiligenfiguren in der romanisch, barocken Kirche, die einst vermutlich von einem Wassergraben umgeben war. „Tag und Nacht sind heute gleich, ein Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit findet nun statt. So wollen auch wir innehalten“, lud Angelika Mayer die Gruppe zu einer kleinen Meditation ein. Beim Aufbruch ging Vitus Lechner auf die lange Geschichte von Obermünchen ein, wonach der Ort bereits 605 in einem Verzeichnis erwähnt wird.

Blick auf Ungarischwall


Der Weg führte über das Further Bachtal nach Ungarischwall, wo im 9. Und 10. Jahrhundert Schutzburgen für die Bevölkerungen standen, die besonders beim Ungarneinfall um 900 Zuflucht boten. Die zahlreichen Überfälle der Ungarn fanden erst ein Ende, als am 10. August 955, dem Laurentiustag, die Ungarn bei Augsburg besiegt wurden. In Katharinazell führte Rudi Götz durch die lange Geschichte der Kirche, die vor rund 20 Jahren aufwendig restauriert wurde. Vielen ist der Ort unter dem Namen Gotteszell bekannt.


Kirche in Gotteszell



Die Malerein von Apostelrädern an den Wänden findet man nur in Kirchen, die von einem Bischof geweiht wurden. „Es gibt ungefähr 50 Orte, die Zell oder Celle heißen. Das lateinische „cella“ steht für Vorratsraum oder Vorratsspeicher“, so Vitus Lechner. „Der Name lässt darauf schließen, dass hier ein klösterlicher Wirtschaftshof gestanden ist.“ Nach der kurzen Pause beim Gasthaus Faltermeier führte der Weg durch die Hopfengärten nach Martinszell.

Meditation in Martinszell mit Angelika Mayer


Die kleine Kirche wurde vor rund 700 Jahren zur Zeit der Karolinger erbaut und beeindruckte mit dem Hochaltar aus dem 8. Jahrhundert sowie einem Seitenflügelaltar. Das damals bestehende Kloster Martinszelle, war eines der bedeutendsten Rodungsklöster. Der Wald wurde gerodet, Siedlungen gebaut und Mönche pflanzten hier bereits Wein an. Nach einer kurzen besinnlichen Andacht mit Angelika Mayer, wieder vermehrt auf die Natur und ihre Geschenke zu achten sowie ein rücksichtsvolles Miteinander untereinander, führte Vitus Lechner Richtung Walchzell.

Durch die Hopfengärten Richtung Walchzell.


Hier gab es im 8. Jahrhundert eine Mönchansiedelung. Walch erinnert an die Walchen oder Welschen, die frühere Bezeichnung für Römer und Kelten. Entlang des Martinszeller Baches ging es zurück ins Bucher Bachtal und der Kirche von Martinszell. Hier wies Vitus Lechner auf den „Schlupfaltar“ hin. „Wer unter Rückenschmerzen leidet, sollte hier durchkriechen und die Schmerzen sollten gelindert und fit für die nächste Wanderung  im Herbst sein“, so Lechner.



 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


Commenting has been turned off.
bottom of page