Erschienen am 20. November 2021 in der Landshuter Zeitung
Kürzlich besuchte der Britische Archäologe Dr. Nigel Mills das Bruckberger Museum Vinum Celticum, das als erstes Schwerpunktmuseum im Entwicklungskonzept „Drei Täler -7000 Jahre“ eröffnet wurde.
Der Grundstein dazu wurde bereits 2015 gelegt, als Lokale Aktionsgruppen (LAG) zusammen mit der Kreisarchäologie das „Netzwerk Archäologie“ gründeten und ein Entwicklungskonzept erarbeiteten. Dies ermöglichten auch die Förderungen von LEADER (Maßnahmenprogramm der EU). Durch enge Zusammenarbeit mit der Landesstelle für Nichtstaatliche Museen wurde 2016 mit der Projektentwicklung „Interpretation Framework“ begonnen, das der Engländer Dr. Nigel Mills begleitete. Das Landkreis Projekt wird neben LEADER, vom Landkreis Landshut, den beteiligten Gemeinden, sowie durch die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen gefördert. Nigel Mills ist ein weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannter Archäologe. Er führte die Planung und Gestaltung des Hadrianswalls in Schottland durch, begleitete viele Museen in Deutschland bei deren Gestaltung und ist aktuell bei der Umgestaltung des Museums in Kelheim federführend.
Das Entwicklungskonzept ermöglicht es den verschiedenen Museen zusammenzuarbeiten und sich mit den jeweiligen örtlichen Schwerpunkten der Ausstellungen zu ergänzen.
Nigel Mills besuchte nun das Museum Vinum Celticum, das am 27.9.21 feierlich eingeweiht wurde. Heimatforscher Vitus Lechner, Sepp Kreileder, Dagmar Michel und Helga Baier führten Nigel Mills durch die Ausstellungsräume, der ehemalige Lehrer Kreileder übersetzte für Nigel die Texte auf den Infotafeln ins Englische. Die vom Kunstpädagogen Kreileder entworfene „Isira“ führt die kleinen Besucher mit kindgerechten Texten durch die Vergangenheit
Nigel Mills war hellauf begeistert von der modernen und ansprechenden Ausstellung. Bereits bei den früheren Treffen war sein größtes Anliegen: „Tell a story“ – erzählt eine Geschichte. Und dies ist hervorragend in den Räumen der Hallstattzeit und dem Weinanbau gelungen. Die herausragende Grabinszenierung, die Darstellung der Kelten und ihr Schmuck, sowie die Amphore, die von den Kelten zum Wein und den Römern führt, beeindruckten ihn sehr. Es ist eine sehr moderne Gestaltung, übersichtlich und informativ, ein Erlebnis dieses Museum zu besuchen, so Nigel Mills. „Hier ist eine großartige Ausstellung gelungen“. Die Texte sind von der Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem Kreisarchäologen Dr. Thomas Richter in monatelanger Planung immer wieder überarbeitet worden. „Kurz genug, um vom Besucher gelesen zu werden, lang genug, um alle wichtigen Informationen zu vermitteln“, so Nigel Mills. Die Gruppe verbrachte Corona konform die Zeit sehr intensiv in der Ausstellung. Den Bruckbergern war es eine große Freude Mills wieder zu sehen, denn der Besuch von Nigel ist immer eine Bereicherung. Über viele Ideen für die Zukunft wurde noch rege diskutiert.
Das Museum ist Pandemiebedingt bedauerlicherweise bis auf weiters geschlossen. Führungen können nach vorheriger Anmeldung stattfinden.
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