Erschienen am 7. März 2022 in der Landshuter Zeitung
Vor ungefähr 2500 Jahren (Hallstattzeit) lebten Kelten in einem Herrenhof auf einer Anhöhe östlich vom heutigen Bruckberg über dem Semmelmeier Hof. Von dort oben konnten sie das Isartal überblicken und kontrollieren. In den Mooswiesen unterhalb des Herrenhofs liegt ein oberirdisches Hügelgräberfeld, eine sog. Nekropole. Von den ehemals über 50 Grabhügeln sind nur noch wenige Gräber erhalten und als eingetragenes Bodendenkmal geschützt.
Schon der Lehrer Praetorius interessierte sich Anfang des 20. Jahrhunderts für die Grabhügel. Letztendlich wurden die Hügelgräber 1984 vom Ausgrabungsteam um Werner Weber archäologisch untersucht wurden. Gleich im ersten Grab wurde die „Reiche Bruckbergerin“ entdeckt. Mehrere Hügelgräber wurden untersucht und geborgen. Bei der Planung des Museums Vinum Celticum entstand der Wunsch nach einem besonderen Ausstellungsobjekts: die Gesichtsrekonstruktion eines geborgenen Schädels. Es fand sich nur ein Schädel, der im Laufe der Jahrhunderte keine wesentlichen Zerstörungen aufwies und sich für diese Idee eignete. Er gehört zu einem männlichen Kelten und erhielt von der Museumsgruppe den Namen „Brogilo“.
Auf dieser Säule wird "Brogilo" die Besucher zukünftig begrüßen. (Bild Helga Baier)
Den zahlreichen privaten Spendern ist es zu verdanken, dass dieser Wunsch nach Eröffnung des Museums im September 21 in Angriff genommen werden konnte.
Dr. Constance Nieß bringt die Gesichtsrekonstruktion von dem keltischen Krieger persönlich nach Bruckberg und hält am Samstag, den 12. März 2022 um 18.00 Uhr im Gasthaus Eberl einen Vortrag (2G) über die Arbeit einer Forensikerin.
In den Räumen des LEADER-geförderten Museums sind die Vergangenheit der Kelten unserer Heimat sowie der Weinanbau erlebbar. Im Museum, das ab Sonntag 13. März wieder seine Pforten öffnet, werden die Besucher von „Brogilo“, dem Kelten aus den Mooswiesen empfangen. Museen sind aktuell nur nach 3G zugänglich.
Das Museum ist immer sonntags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr sowie für Gruppen nach Voranmeldung geöffnet. Anmeldungen nimmt der Verein für Heimatpflege Bruckberg entgegen (homepage/mail). Das Keltenhaus mit einem barrierefreien Eingang ist ab 13.3.22 zu den Museumsöffnungszeiten ebenfalls geöffnet. Alle Besucher, denen es nicht möglich ist, die Museumsräume im ersten Stock zu besuchen, haben im Keltenhaus die Möglichkeit auf dem Monitor einen virtuellen Rundgang durch das Museum zu erleben.
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