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AutorenbildHelga Baier

Museumsjubiläum mit den Kelten gefeiert

Erschienen am 6. Oktober in der Landshuter Zeitung




Ende September feierte das Museum „Vinum Celticum“ mit den „Boier“, einer keltischen Darstellungsgruppe aus Rottenburg, das 1-jährige Jubiläum des Museums. Das Keltenhaus und die Wandmalerei eines keltischen Dorfes verlieh der interessanten Ausstellung einen besonderen Rahmen. Trotz regnerischen Wetters kamen die Besucher, um die Kunst der Boier, die in Originalkleidung auftraten, zu bestaunen. „Glasperlen waren in der antiken Welt überaus beliebt“, so Elke Fischer.



Die Kelten gestalteten ihre Perlen für Ketten und Armbänder mit Augenmustern, in der Latene-Zeit fanden sich häufig Glasarmreifen. Bei den verschieden verzierten Fibeln erkennt der Fachmann sofort aus welcher Zeit sie stammen.



Michael Fischer, der die Gruppe der Boier vor 7 Jahren gründete, zeigte an seinem Stand die Schuhe der Kelten und ihre Herstellung. Die wichtigste Quelle für Originalfunde sind Salzbergwerke, da hier Leder hunderte von Jahren gut übersteht. Die Schuhe wurden aus einem mit Mustern verzierten Stück Leder hergestellt. Die keltische Elite trug Schnabelschuhe, die über einem Leisten hergestellt wurden. Die „normale“ Bevölkerung trug „Bundschuhe“, erklärte Michael Fischer.



Am Keramikstand stellte die Töpferin Birgit verschiedene Gefäße in Aufbau- und Drehkeramik vor. Die Kelten benutzten für ihre Keramik bereits Töpferscheiben, die sie von den Griechen übernommen hatten.



Die Töpfereien waren nicht nur Nutzgefäße und immer mit Mustern versehen. Anfangs mit plastischen Tiermustern und in späterer Zeit mit Stempelmustern. Die Gefäße wurden nicht glasiert, sondern mit einem Graphitüberzug versehen.



Eine Besonderheit war der vom „Diamantweber“ aus Rosenheim ausgestellte Webstuhl im Keltenhaus. Der Weber erläuterte den Webstuhl, die Herstellung der Wolle, die verschiedenen Webarten, Muster und Stoffe. Verwendet wurde immer Schafwolle, da diese eine natürliche Schutzfunktion besitzt. Die Spindel gab es bereits in der Steinzeit. Anhand einer gewebten Hose in der Köper-Webart, die seit 3000 Jahren angewendet wird, erklärte der Weber die 1 zu 1 Webung, wodurch der Stoff auf beiden Seiten gleich aussieht. Mit der klassischen 2 unter 1 Webung wird der Stoff dichter gewebt. Das Muster des gebrochenen Rautenkörpers (Original Fischgrät) verleiht dem Stoff einen schönen Fall und dieser kann gewalkt werden, ist beweglich und trotzdem formstabil. Die Hose mit Füßen ist aus einem Stück Stoff hergestellt und wird mit einem Gürtel streng gehalten.


Ein "Keltenpaar" vor der Kulisse der Wandmalerei mit dem Jahreskreis.




Die Boier mussten viele Fragen der interessierten Besucher beantworten. Die ausgestellten Lanzen und Schilder beeindruckten die Besucher, vor allem auch die Kinder.






Auch Bürgermeister Rudi Radlmeier und 2. Bürgermeister Josef Bracher zeigten großes Interesse an der Ausstellung.

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